Indische Tafel

Letzte Woche waren mein Bruder, meine Schwägerin und ihre drei Rabauken zu Besuch bei uns und meinen Eltern. Und weil wir alle sehr gerne indisch essen habe ich für uns alle einen großen Wok voll mit indischem Mandelhühnchen gemacht. Und mein Bruder hat dann noch ein paar schnelle indische Beilagen dazu gemacht, die sich mit ihren verschiedenen Geschmacksrichtungen wunderbar ergänzen und ausgleichen.

Unsere indische Tafel - sorry für die schlechte Bildqualität
Unsere indische Tafel bestand also aus folgenden Gerichten:
  • Murgh Man Pasand (Mandelhühnchen)
  • Raita mit Möhren und Rosinen
  • Masoor Dhal  (Rote Linsen)
  • Lassi (Joghurtgetränk)
  • diverse Pickles und Chutneys
    (die waren allerdings zum Teil gekauft und für das Pflaumen-Chutney hab ich noch kein Rezept :-) )
  • dazu Reis




Hier gibt's jetzt die Rezepte dazu - ich fange mal mit den schnellen an: 

Lassi
Lassi ist ein kaltes Joghurtgetränk, das zur Mahlzeit getrunken wird und durch seinen Fettgehalt den oft sehr scharfen indischen Gerichten ein wenig Schärfe nimmt und die Verdaulichkeit erhöht.

Joghurt (am besten griechischen oder türkischen mit min. 3,5 % Fett) und kaltes Wasser im Verhältnis 1:1 (z. B. je 750 ml) gut miteinander vermischen. Mit braunem Zucker nach Geschmack abschmecken - es sollte leicht süßlich schmecken, wir haben auf 1,5 Liter Joghurt-Wasser-Mischung 6-7 EL gegeben. Auf diese Menge etwa 5-6 grüne Kardamomkapseln entkernen und die Kerne im Mörser fein zerstoßen. Das Pulver unterrühren und das Lassi kalt stellen. Im Sommer können jetzt noch Eiswürfel mit rein, das Lassi sollte schön kalt serviert werden.

Raita mit Rosinen und Möhren
Raita ist eine indische Joghurtspeise, die in ihrer Zutatenkomposition sehr flexibel ist und in der indischen Küche fast immer als kleine Beilage zum Hauptgang dazu gegessen wird. Sie wirkt durch eine oft leichte Süße und die Säure und Fettgehalt des Joghurts ausgleichend auf die anderen oft scharfen und sehr würzigen Speisen der indischen Küche. 

250 g Joghurt (auch hier wieder türkischen oder griechischen mit mindestens 3,5 % Fett)
1-2 Möhren, fein geraspelt
3-4 TL Sultaninen oder Rosinen (1,5 Std. vorher mit heißem Wasser übergießen und ziehen lassen)
1 TL Kreuzkümmel (ganz)
1 EL braunen Zucker
etwas Salz

Den Kreuzkümmel in der trockenen Pfanne rösten, bis er leicht bräunt und seine Aromen entfaltet, dann sofort rausnehmen und im Mörser fein mahlen. Rosinen abtropfen lassen und alle Zutaten miteinander verrühren. Fertig!

Masoor Dhal
Dhal ist ein Grundnahrungsmittel in Indien, das vorwiegend aus Linsen zubereitet wird und durch die lange Kochzeit zu einer Art Brei verkocht. Dieser wird mit verschiedenen Gewürzen wie Kreuzkümmel, Koriander, Kardamon, Kurkuma oder anderen Gewürzen kräftig gewürzt und bietet einen schönen Kontrapunkt zu den anderen Komponenten. Es gibt verschiedenste Zubereitungsarten des Dhal, diese hier ist eine Variante, die mein Bruder aus einem sehr guten indischen Kochbuch hat: 

1 Tasse rote Linsen (ca. 250 ml)
1,5 - 2 Tassen Wasser
etwas Salz
1 TL Kurkumapulver
Schale und Saft von 1 Limette (Zitrone geht auch, aber Limette soll besser schmecken)
etwas Pflanzenöl
2-3 grüne Kardamomkapseln
1-2 ganze Nelken
1 TL ganze Kreuzkümmelsamen
etwas frische Korianderblätter


Die Linsen mit etwas Salz und Kurkuma in Wasser ca. 30 Minuten kochen, bis sie gar und schön matschig/schlotzig sind. Wenn das Wasser zu schnell verdampft, etwas nachgießen, damit die Linsen nicht ansetzen. Wenn es schäumt, den Schaum mit einer Schaumkelle abschöpfen.
Die Limettenschale abreiben und die Limette auspressen. Schale und Saft zur Seite stellen.
Pflanzenöl in einem Topf oder einer kleinen Pfanne erhitzen und Kardamon, Nelken und Kreuzkümmel darin durchbraten (anbräunen), dann vom Herd nehmen und abkühlen lassen. Das Gewürzöl durch ein Sieb in die Linsen gießen und unterrühren. Zum Schluss Limettensaft und Schale vorsichtig unterheben und mit frischem Korianderblättern garnieren.


Murgh Man Pasand (Mandelhühnchen)
Das Originalrezept hab ich aus dem Blog von Kulinarikus der Einfachheit halber schreib ich es jetzt aber hier noch einmal in der größeren Portionsmenge auf.

Zutaten für 8-10 Portionen:
1500 g Hühnerbrustfilet
5 mittelgroße Zwiebeln
5-7- Knoblauchzehen
1 Stück frischer Ingwer (ca. 10 cm groß)
10 Tomaten
8 EL Butterschmalz (wenn zu kriegen original indisches Ghee)
10 Nelken
5 Stück Zimtrinde ca. 5 cm lang (ich hab sie weggelassen, hat auch geschmeckt!)
15 grüne Kardamomkapseln
5 TL Kreuzkümmelpulver
5 TL Kurkumapulver
etwas Chilipulver (nach Geschmack)
Salz
8 EL gemahlene Mandeln
580 ml heißes Wasser
1/2 Bund frischer Koriander
10 EL Mandelstifte

Und so wird's gemacht:

Das Hühnerbrustfilet kurz abspülen, trocken tupfen, ggf. parieren und in Stücke schneiden (ca. 2 cm groß).
Die Zwiebel schälen, halbieren und in sehr dünne Halbringe schneiden.
Den Knoblauch schälen und pressen oder fein reiben. Ebenso den Ingwer schälen und fein reiben.
Die Tomaten waschen, Stielansatz entfernen und das Fruchtfleisch achteln. Ich habe sie vorher noch geschält, dafür kreuzweise auf der Unterseite einritzen und kurz in kochendes Wasser legen. Die Schale lässt sich jetzt ganz einfach abziehen.

In einem schweren Topf Butterschmalz zerlassen, Zwiebeln zufügen und bei mittlerer Hitze unter ständigem Rühren etwa 10 Minuten anschwitzen, bis sie eine ganz leichte braune Farbe angenommen haben.

Knoblauch und Ingwer zugeben und für 2 Minuten mitbraten. Jetzt Nelken, Zimt und Kardamom in den Topf geben und diese Gewürze ebenfalls für 2 Minuten anrösten.

Als nächstes werden die Hühnchenstücke hinzugefügt und für 10 Minuten angebraten, dabei ab und an umrühren. Die Zwiebel-Hähnchen-Mischung wird jetzt außerdem mit Kreuzkümmel, Kurkuma, Chili und Salz gewürzt.
Nun werden die Tomaten, gemahlene Mandeln sowie das heiße Wasser zugefügt, alles gut umrühren und zum Kochen bringen.

Jetzt die Hitze reduzieren, den Topf mit einem Deckel verschließen und das Gericht für etwa 20 Minuten köcheln lassen. Gelegentlich umrühren.
In der Zwischenzeit schonmal den Koriander waschen, trockenschütteln und die Blätter von den Stängeln zupfen. Zwei Drittel der Korianderblätter fein hacken und am Ende der Kochzeit unterrühren und kurz ziehen lassen. Mandelstifte dazugeben und unterrühren, einige zum Garnieren übrig lassen. Alles noch einmal abschmecken, ggf. noch mit etwas gemahlenen Kardamomkernen (aus der Kapsel auslösen und im Mörser mahlen) würzen.

Euer Hühnchen ist nun bereit zum anrichten.
Gebt etwas von dem Hühnchen mit der Tomaten-Mandelsauce auf einen Teller.
Das Ganze nun noch mit einigen Korianderblättern und Mandelstiften garnieren.

Dazu passt Basmatireis, man kann aber auch indisches Brot wie Naan oder Chapati dazu essen.





Kommentare

  1. Das Pflaumen Chutney haben wir vor ein paar Jahren selber gemacht. Ich bin mir nicht sicher ob es meine Frau war, ich oder eine Koproduktion.

    Das Rezept selber ist eine Improvisation/Variation von verschiedenen Grundrezepten. Auf alle Fälle sind entkernte Zwetschgen aus Schwiegermamas Garten drin. Da dürfen auch ein paar nicht ganz so reife dabeisein, die Säure macht es erst richtig gut. Nehmen wir mal an wir haben so 2 Kg Frucht. Die Mengen sind geschätzt, musst Du nach Geschmack anpassen:

    Dann 5cm Ingwer, 6 Zehen Knoblauch, 150ml guten Weisswein-Essig, 1-2 EL braune Senfsamen und 1 TL Echter Schwarzkümmel (nicht zu verwechseln mit unserem heimischen Kümmel oder Kreuzkümmel, schmeckt komplett anders). Wahrscheinlich sind auch 1/2 TL gemahlene Koriandersamen, 1-2 Zimtrinde (vor dem Abfüllen rausfischen) und 3-4 gestossene Nelken drin. Eine feingehackte Zwiebel und ein paar TL Rohrohrzucker machen sich auch gut. Wer will kann auch noch eine Chili drin versenken, wir haben in dem Fall drauf verzichtet.

    Im Prinzip ist es super einfach: Es wird alles in einem Topf 30-45 Minuten gut gekocht und dann kochend heiss in saubere (sterilisierte) Marmeladengläser eingemacht. Wenn man sauber arbeitet hält sich das 5 Jahre oder mehr. Nach dem Abfüllen sollte das ganze mindestens einen Monat kühl und dunkel (Keller) stehen, damit die Gewürze ihren Geschmack entfalten können, länger schadet nicht.

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